• Saß man im Frühling auf der Terrasse des Schattbuchs, dem Restaurant von fpt robotics, konnte man ein spannendes Schauspiel beobachten: Die Barsche im Teich hatten gelaicht und somit schwammen Hunderte winzige Fische darin umher. Ihr Gegenspieler: der Hecht. Ständig lauernd, bereit, in Sekundenschnelle anzugreifen. Das Interessante: Obwohl dieser den Fischchen in Kraft und Geschwindigkeit weit überlegen war, gelang es ihm nicht, auch nur einen der Barsche zu schnappen – solange sie sich im Schwarm bewegten. Verlor jedoch eines der Kleinen den Anschluss und bewegte sich außerhalb des Schwarms, schnappte der Raubfisch zu. Wir halten fest: Alleingänge können gefährlich sein.

Tatsächlich schaffen es Fische, sich im Kollektiv wie ein einziges, größeres Lebewesen zu bewegen. So trotzen sie jenen Feinden, denen sie als Einzelner weit unterlegen wären. Der Schwarm folgt dabei zwei simplen Regeln: „Folge dem Fisch vor dir“ und „Halte die Geschwindigkeit des Fisches neben dir“. Leistungen, zu denen einer allein nicht in der Lage wäre, können so im Schwarm erbracht werden.

Auch wir Menschen sind soziale Wesen, auch wir brauchen die Gemeinschaft. Dabei geht es um mehr als bloßes Überleben: Im Austausch mit anderen entwickeln wir uns. Wir wachsen und erreichen Ziele.  Je größer die Gruppe, desto besser also? Nicht unbedingt. Denn Fakt ist auch: Die Gruppe erreicht selten die Leistung des besten Gruppenmitglieds. Die Forschung zeigt sogar, dass Gruppen, wenn es um Kreativität geht, weniger innovativ und die Ergebnisse langweiliger sind. Auch hier gibt es Beispiele aus der Tierwelt. Etwa eine aktuelle Studie der Universität Leipzig, welche die Innovationskraft von Huftieren erforschte, sprich: die Fähigkeit zum Beispiel einer Giraffe, ein unbekanntes Problem zu lösen. Über alle Arten hinweg zeigte sich ein erstaunliches Ergebnis: Die Außenseiter waren am erfolgreichsten. Wer sich also nicht auf die Gruppe verlassen kann, wird selbst kreativ? Zugegeben, manchmal erscheint ein Alleingang einfacher, das Ziel greifbarer. Doch was ist ein Erfolg, wenn man ihn allein feiert? Was ist eine Idee, wenn sie niemand teilt? Anders als beim Fischschwarm geht es nicht nur darum, seinem Gegenüber zu folgen oder dessen Geschwindigkeit zu halten. Es geht auch nicht darum, sich im Alleingang die größte Beute zu schnappen.
"Der Urquell aller technischen Errungenschaften ist die göttliche Neugier und der Spieltrieb des bastelnden und grübelnden Forschers."
Albert Einstein
Übertragen wir dieses Prinzip auf die Unternehmenswelt, ist eines entscheidend: sich seiner Rolle und Verantwortung in der Gruppe und für die Gruppe bewusst zu sein. Der Schlüssel liegt in der Individualität jedes Einzelnen und der Fähigkeit, diese in die Gruppe einzubringen. Es gilt, jeder Perspektive eine Chance zu geben. Nur so entsteht eine Kommunikation, die nicht nur entlang hierarchischer Strukturen und abhängig von zentralen Positionen verläuft. Denn nicht einzelne Persönlichkeiten schultern das Unternehmen, sondern der Zusammenhalt des Teams. Dabei gilt es, verschiedene Denkweisen nicht nur zu akzeptieren, sondern zu begrüßen. Stichwort: Diversität. Wenn Menschen mit verschiedenen Hintergründen, Kulturen und Lebenserfahrungen zusammenkommen, entsteht ein Austausch, der nicht nur unser soziales Gewebe bereichert, sondern auch Innovation vielfältig vorantreibt. In einer heterogenen Gruppe können verschiedene Blickwinkel auf komplexe Probleme beleuchtet werden, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, kreative Lösungen zu finden. Die Bedingungen für ein solches Zusammenspiel sind heute besser denn je, denn die zunehmende Vernetzung verändert auch unser kollektives Mindset. In rasender Geschwindigkeit verabschiedet der digitale Wandel traditionelle Wirtschaftsmodelle und fordert neue Konzepte. Ein tiefgreifender Umbruch, der nach neuen Spielregeln verlangt: weg von klassischem Silo-Denken und starren Strukturen, hin zu mehr Kreativität und einer echten „Wir-Kultur“.

Das Zusammenspiel wörtlich zu nehmen, bedeutet aber auch, die Potenziale des „Spiels“ zur Entfaltung zu bringen.
Was Albert Einstein schon 1930 in seinem Grußwort auf der Berliner Funkausstellung wusste, bestätigt heute die Wissenschaft: Spielen ist kein nutzloser Zeitvertreib. Es ist eine sinnvolle Erfindung der Natur, mit der wir unsere Fähigkeiten permanent ausbauen. Spielen fördert die Koordination und versetzt den menschlichen Geist in einen Zustand besonderer Konzentration, den die Spielenden als angenehm erleben. Der ungarische Psychologe Mihály Csíkszentmihályi sprach in diesem Zusammenhang vom „Flow“. Die völlige Vertiefung, die weder unterfordert noch überfordert und so außergewöhnliche Gedanken und Leistungen hervorbringt. Das stützt auch die Verhaltensforschung: Der Spaß am Spiel motiviert demnach Lebewesen zu Aktivitäten, die ihr Wohlergehen und nicht zuletzt ihr Überleben sichern. 

Spiel erzeugt Enthusiasmus für Neues, Involvement, Ehrgeiz. Es gilt, neugierig zu bleiben, spielerisch zu denken, sich schnell von Fehlversuchen zu erholen und voller Begeisterung in eine neue Runde zu gehen.

Jedes Spiel braucht aber auch Regeln – so wie jedes Unternehmen Strukturen braucht, in denen sich Menschen und Ideen entfalten können. Zwei Dinge sind dabei entscheidend: Talente zu befähigen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Nicht gegeneinander, sondern miteinander zu spielen. Oder wie ein afrikanisches Sprichwort besagt: „Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Wenn du weit kommen willst, geh zusammen.“

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